Maximilian Ehrhardt: Konzert am 28.03.2020 (19:30 Uhr)
Geschreven door c2loungeMaximilian Ehrhardt: None but the Brave – Die walisischen Harfenvirtuosen in Händels London.
Beginn ist um 19:30 Uhr. Der Eintritt kostet 10,- (8,- ermäßigt), bis 18 Jahre ist der Eintritt frei.
Seit Jahrhunderten ist die Harfe das Nationalinstrument Wales’. Ihre Schönheit in Form und Klang zog seit jeher die Zuhörer in ihren Bann, woraufhin zahlreiche Mythen und Sagen rund um das Instrument entstanden. Im späten 17. und 18. Jahrhundert gingen viele walisische Harfenisten nach London, wo sie nach und nach ihre traditionellen walisischen Lieder mit populärer englischer Musik und Opernarien ersetzten.
Maximilian Ehrhardt, einer der international führenden Spezialisten für historische Harfen, entdeckte 2015 in der walisischen Nationalbibliothek in Aberystwyth eine besondere Sammlung mit Harfenmusik des 18. Jahrhunderts. Diese drei Bände enthalten über hundert bisher unbekannte Kompositionen für die Harfe. Neben Solowerken und Transkriptionen bekannter Komponisten — wie Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse — finden sich Variationsreihen über walisische Lieder von John Parry sowie zahlreiche anonyme Werke. Seit Jahrhunderten wurde diese einzigartige Sammlung äußerst virtuoser Musik — trotz ihrer hohen musikalischen Qualität — nicht aufgeführt.
Maximilian Ehrhardt spielt Harfe solo mit einer Auswahl dieser Werke auf einem Nachbau einer Tripleharfearfe aus dem 18. Jahrhundert, mit welcher der originale Klang des Barock wiedererweckt werden soll. Der Titel None but the Brave stammt von einer Arie aus Händels Oratorium Alexander’s Feast, die ebenfalls in der Aberystwyther Sammlung als Version für Harfe solo zu finden ist. Das Programm erzählt die Geschichte eines walisischen Harfenisten in der Zeit Händels: Durch die Musik wird seine Reise nach London beschrieben, wo sich die Einflüsse der Großstadt — mit ihrer Oper und ihrem Orchester — mit der melancholischen und reduzierten Schönheit der Melodien seiner Heimat vermischen.
Foto: Martin Butler